Samstag, 23. März 2013

Line of Bras und was es sonst noch so gibt

Hallo, alle miteinander!
Liebste Grüße aus dem immer noch sonnigen Australien. Es wird mal wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag und den vergangenen Tagen habe ich auch wieder etwas sehr interessantes erlebt.

Alles in seiner Reihenfolge:

Okay, ich gebe es zu: Manchmal bin ich einfach nur etwas verpeilt – wie letzte Woche.
Ich habe euch ja schon erzählt, dass ich jetzt regelmäßig im öffentlichen Fitness Centre trainiere (hauptsächlich um meine Zeit zu vertreiben, glaube ich) und mein eigenes Work-out Programm habe. Nach 1,5 Monaten wurde es jetzt allerdings Zeit dieses mal wieder zu verändern. Also habe ich am Mittwoch einen Termin mit meinem neuen Trainer vereinbart – für Freitag Morgen 7 Uhr! In der Retroperspektive muss ich allerdings gestehen, dass das gar keine SO schlechte Idee war. Dadurch, dass ich zeitig aufgestanden bin, habe ich an diesem Tag echt eine Menge schon vor der Arbeit geschafft. Ich war zum Beispiel direkt nach der Stunde gleich noch einkaufen. Oh, und das neue Programm ist zwar total genial, aber als ich es Sonntag dann gleich ausprobiert habe, wäre ich fast gestorben, so anstrengend ist es. Nichtsdestotrotz, Übung macht den Meister! Außerdem tut dieses Work-out meinem kaputten Knie sehr gut, es wird gestärkt und ich habe kaum noch Schmerzen oder Beschwerden bei alltäglichen Dingen.
Und da das alles so gut geklappt hat, bin ich natürlich diese Woche gleich wieder Freitag früh zu einem Work-out gegangen. Resultat: Ich werde immer selbstbewusster und natürlich auch fitter – der Sommer in Deutschland kann kommen!

Haha, es ist unglaublich, aber nun sind schon ¾ meiner Zeit hier in Australien vorbei! Bald schon mache ich mich auf dem Weg zurück nach Dresden und dort wird der Sommer sein, wie hier in Australien der Winter ist, wenn ich gehe. Und das Beste: Ich bin braungebrannt und durchtrainiert – was kann man mehr wollen?!
Da es jetzt schon weniger als 100 Tage sind, habe ich mir ein Maßband zugelegt, an dem ich jeden Tag einen Zentimeter abschneiden darf:


Vergangene Woche hat es endlich (und entgültig) aufgehört zu regnen! Das bedeutet, die Sonne und der blaue, australische Himmel sind wieder zu sehen, die Laune steigt und ich musste die letzten beiden Samstage damit verbringen, die Mädchen beim Netball zu beaufsichtigen. Eigentlich sollte die Saison schon vor einigen Wochen starten, aber da man dieses Spiel draußen spielt und die Plätze ständig nass waren, wurde es immer wieder aufgeschoben.
Netball ist sozusagen die weibliche Variante von Basketball. Es ist ein mehr oder weniger kontaktloser Sport, da man von der Person mit dem Ball mindestens einen Meter Abstand haben muss. Der Schwierigkeitsgrad des Spieles ist jedoch recht hoch, da man, sobald man den Ball in den Händen hält, keinen Schritt machen darf und den Ball nach spätestens 3 Sekunden zum nächsten Spieler gepasst haben muss.
Gestern hatten wir eine Menge Spaß beim Netball, die Mädels haben gewonnen und da ich die Verantwortungsperson war, haben sie mich angebettelt, dass wir auf dem Heimweg bei McDonalds anhalten. Ich bin ja nicht kaltherzig und wir sind hier schließlich in einer Demokratie; mehr oder weniger einstimmig wurde entschieden, dass wir einen 20-minütigen Stopp einlegen.
Es hat sich toll angefühlt, dass alle, auch wenn sie ja nur wenig jünger sind, auf mich gehört und sich ordentlich benommen haben. So macht mir der Job hier wirklich viel Spaß.

Vergangenen Sonntag hatten wir hier im Boarding House eine sehr interessante Aktion: die „Line of Bras“ - Die BH-Leine
Das Ganze kam einer nationalen Organisation für Brustkrebs zu Gute. Die Mädchen der letzten Abschlussklasse haben letztes Jahr begonnen alte/nicht mehr verwendete BHs zu sammeln, um diese aneinander zu reihen. Innerhalb eines Jahres haben sich schätzungsweise 15 000 BHs zu einer Leine von 5 Kilometern angesammelt. Letztes Wochenende wurde ein Teil davon dann auf der Straße des Internats aufgehangen und zog einige Schaulustige an. Auf die Idee sind die Leute heir gekommen, weil eine Schule in Neuseeland vor einiger Zeit eine solche Aktion gestartet hatte. Die 5 Kilometer des Internats wurden einer Frau gespendet, die jetzt versucht mit einer 200 Kilometer-langen Leine den Weltrekord zu brechen.
Das Event wurde mit dem Besuch einer Krankenschwester, die auf Brustkrebspatienten spezialisiert ist, verbunden. Sie hat uns allen erklärt, was Brustkrebs ist, wie er ausgelöst und auch wie er frühzeitig erkannt werden kann. Die Statistiken für Australien sind erschreckend: jeden Tag erfahren 40 Frauen hier, dass sie an Brustkrebs leiden und ein Mädchen aus neun wird in irgendeinem Alter mit der Krankheit konfrontiert werden. Und was noch viel schockierender war: jeden dritten Tag stellt man auch einem Mann die Diagnose Brustkrebs!
Nichtsdestotrotz, mit frühzeitiger Entdeckung sind die Heilungschancen fantastisch. Es ist allerdings ein sehr trauriges Thema. Die Krankenschwester hat uns erzählt, dass ihre jüngste Patientin 15 Jahre alt ist und kaum Hoffnung hat.
Jetzt jedenfalls sind sich alle hier der Gefahren bewusst und kennen die Methoden der Selbstüberprüfung.


Was ich in meinem letzten Eintrag vergessen hatte zu erwähnen, sind all die Fledermäuse, die wegen des schlechten Wetters aus Nord-Queensland und New South Wales nach Warwick gekommen sind. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ein wenig gruselig aussehen und die Bäume, auf denen sie zu Hunderten nisten, brechen, tragen sie eine Krankheit in sich. Diese ist vor allem für Tiere sehr gefährlich, kann aber auch schlimmen Schaden am Menschen anrichten.
Anbei seht ihr ein Foto von ihrem allabendlichen Zug gen Süden (sie kommen gegen 5 Uhr morgens wieder).:


Am Donnerstag hatte ich eine Begegnung der besonderen Art: eine kleine Schildkröte ist über das Schulgelände gelaufen. Süßes kleines Kerlen, aber sehr bissig:


So, ihr Lieben, in Australien hat der Herbst zwar offiziell am 1.März begonnen, allerdings kann man davon wettertechnisch nichts spüren: Die Temperaturen sind wunderbar warm (auch nachts noch 25°C!) und die Sonne brennt auf uns herunter. Das heißt für mich, dass ich nach dem Mittagessen wohl eine Runde in den Pool hüpfe.

Ich wünsche allen ein schönes Osterfest! Der nächste Eintrag folgt dann sicher nach meinem Urlaub mit Mama und Willi, die schon in weniger als einer Woche hier sein werden.
Hier noch ein Foto von meinem Peter Rabbit Osterhasen, den mir ein Junge aus der zweiten Klasse am Donnerstag geschenkt hat:


Bis bald! Lauri

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