Sonntag, 18. November 2012

Latest news und was ich noch so in Australien mache

Hallo meine Lieben, da hier gerade ein furchtbarer Sturm losgebrochen ist und ich sonst auch nichts zu tun habe, dachte ich mir, erzähle ich mal, was in Down under in den letzten 14 Tagen Spannendes passiert ist.

Gleich am Tag, nachdem mein Brüderchen wieder heim geflogen ist, haben mich meine Gappy- Kollegen in Auto geladen und gemeinsam sind wir eine Kollegin aus der Junior School besuchen gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir noch an den sogenannten “Queen Mary Falls” gestoppt – einem schönen Wasserfall mit kleinem Spaziergang.
Es war sehr entspannend und hat mich etwas abgelenkt. Außerdem war es gut, dass wir vier mal wieder etwas zusammen unternommen haben.
Unsere Kollegin wohnt in New South Wales, dem südlichen Nachbarstaat Queenslands, circa eine Autostunde von Warwick entfernt. Den Weg dorthin glaubte ich allerdings nicht zu überleben, denn Andrew ist auf diesen winzigen, kurvigen Straßen gefahren, als wäre eine Armee hinter ihm her! Um ehrlich zu sein, habe ich kurzzeitig um mein Leben gebangt.
Das Häuschen, bei dem wir letztlich ankamen, liegt in der Mitte von Nirgendwo, ist umringt von kleinen Hügeln und vielen Kühen. Noch am selben Tag haben wir gelernt, wie man eine Peitsche schwingt und durften alle einmal reiten (Ich sogar zweimal!).
Bisher hatte ich noch nie das Vergnügen, allein zu reiten, aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht und der Besitzer meinte anschließend zu mir, dass ich es sogar sehr gut gemacht habe.

Die Landschaft in New South Wales ist wunderschön – alles ist sehr grün und hügelig. Irgendwie hat es mich ein wenig an zu Hause erinnert. Bevor wir zurück nach Warwick sind, hat der Ehemann unserer Kollegin noch eine kleine Rundtour durch das Areal mit uns gemacht und einige Stellen zum Wandern gezeigt.
Für Weihnachten werde ich auch wieder dort sein, da ihre drei großen Mädchen gerade in Europa sind, haben sich Christine und Andrew die Jugendlichen asus Europa nach Hause eingeladen.

Das bringt mich auch schon zum nächsten Thema: Weihnachten in Australien.
Lieber Himmel, ich sage euch, es sind zwar nur noch 37 Tage bis Heiligabend, aber ich kann es mir im Moment überhaupt nicht vorstellen.
Für die Schüler der ersten und zweiten Klasse habe ich am Donnerstag einen Vortrag über Deutschland und unsere Weihnachtstraditionen gehalten – mit kleinen Stollen und einem Räuchermann und Bildern vom Strietzelmarkt mit Schnee. Die Kleinen und ich haben es sehr genossen, sie haben viele Fragen gestellt und hingen an meinen Lippen. Als ich dann fertig war und aus dem Klassenzimmer kam, traf mich allerdings eine Hitzefront – 36°C und reinster Sonnenschein. Wie zum Teufel soll ich denn so in Weihnachtsstimmung kommen?!

Na ja, wir basteln im Moment auch Weihnachtsschmuck in der Junior School und mit Hilfe einiger kleiner Vorschüler habe ich einen Weihnachtsmann zum Aufhängen gebastelt – meine Weihnachtsdeko für die Wohnung. Meine Mitbewohnerin Eva und ich sind diese Woche auch in die Stadt gegangen auf der Suche nach weihnachtlicher Dekoration. Letztlich haben wir eine schöne Tischdecke, ein Rentier-Türschild, einen Schlitten-förmigen Serviettenhalter und eine tolle Lichterkette gekauft. Auch Materialien zum Basteln eines Adventskranzes haben wir schon besorgt. Was genau wir dann als Reisig verwenden, wissen wir zwar noch nicht, aber notfalls begnügen wir uns auch mit Palmzweigen oder ähnlichem ;-)

Als wir letztes Wochenende auf Grund von schlechtem Wetter zum Shoppen nach Toowoomba gefahren sind, haben wir unsere erste australischen Weihnachtsdekoration gesehen. Mitten im Shopping-Center steht ein riesiger, geschmückter Baum und daneben zwei Lebkuchen-Figuren und ein Stuhl für Santa Clause. Vorher war mir noch gar nicht so richtig bewusst, dass jetzt die Zeit des Geschenkekaufens begonnen hat. Deshalb sind Eva und ich auch gleich in einen Laden gegangen, in dem man nette Verpackungen kaufen kann...Und ich habe mir Regen-feste und sehr schicke Schuhe besorgt, da hier jetzt offiziell die Sturm und Unwetter-Zeit begonnen hat.

Gegen unsere Langweile am Abend haben Eva und ich uns jetzt eine Spiele-Box zugelegt, in der man angeblich mehr als 100 Spiele finden kann – bisher haben wir vier davon gespielt.
Wir laden uns Christoph meistens noch dazu ein und dann bricht in unserer Wohnung eine Spielhölle los, kann ich euch sagen. Gerade erst gestern haben wir uns an Backgammon versucht, was sich als ein sehr interessantes Spiel erwiesen hat. Zusammen mit einer Flasche Ginger Beer (eine Limonade aus Ingwer) oder Weißwein (den hatten wir uns nach der stressigen letzten Zeit gestern echt verdient) ergibt das einen schönen und beruhigenden Abend, bei dem wir dann auch in sehr tiefsinnige und ernste Gespräche kommen.
Wenn uns mal nicht nach Spielen ist, schauen wir einfach eine Folge „Bones“. Die DVDs hat mir Christine gegeben, weil ich ihr erzählt habe, wie gern ich diese Serie schaue (vor allem mit meiner Mami).

Diese Woche hatten Eva und ich aber mal etwas Besonderes geplant. Wie einige von euch vielleicht wissen, war diese am Donnerstag der offizielle Kino-Start des letzten „Twilight“ Filmes in allen Englischsprachigen Ländern und sogar in Warwick konnte man den Film schon dann anschauen – also sind wir gleich ins Kino gegangen und haben ihn gesehen.
Seit dem Trip nach Canberra bin ich ja sehr gut mit einem der örtlichen Busfahrer befreundet, der mich freundlicherweise in einem großen Bus für mich allein bis vors Kino gefahren hat, nachdem er gerade ein paar der Mädchen ins Internat zurück gebracht hatte.
Da Eva vorher noch einen anderen Termin hatte, sind wir etwas später in die Vorstellung gekommen und ein Platzanweiser hat uns zwei freie Sitze gezeigt. Als wir uns nun also durch die sehr engen Sitzreihen gedrückt haben, um ans andere Ende zu gelangen, bin ich an den Beinen einer Frau hängen geblieben - und direkt auf dem Schoß ihres Mannes gelandet. Gott, war das peinlich, vor allem da alle gerade gespannt auf die Liebesszene auf der Leinwand gestarrt haben, bis ich anfing zu quietschen und der Mann und seine Frau zu lachen.
Nichtsdestotrotz war der Film sehr gut – am Anfang etwas komisch gemacht, zum Ende hin aber sehr schön und wie immer mit guter Musikauswahl.

Vergangenen Sonntag war ich zusammen mit Daniel, Eva und Christoph beim Bushwalking. Als mein Handy 7Uhr morgens zu klingeln anfing, dachte ich schon, ich bin im falschen Film, aber wir wollten besonders früh los, um die morgendliche Ruhe beim Wandern zu genießen. Den Berg, den wir erklommen haben, heißt Mount Mitchell und gehört zur Gap, der Bergkette, die Warwick von Brisbane trennt. Die Strecke war 10,2km lang und für den Anfang gut gewählt. Es hat 3,5 Stunden gedauert, rauf und runter zu klettern – keine schlechte Zeit. Was mir allerdings etwas Sorgen bereitet hat, war, dass mich schon auf dem Hinweg ein Blutegel gebissen hat und um ehrlich zu sein, ich stehe nicht wirklich auf Krabbeltiere auf mir. Als uns dann auf dem Rückweg auch noch eine kleine Schlange und ein Leguan begegnet sind, war ich froh, als wir endlich wieder am Auto waren.

Wenn ich euch nun schon einmal etwas über die Schlangen hier erzähle, passt die nächste Geschichte nun ganz gut:
Als ich vor zwei Wochen in Richtung Junior School gelaufen bin, begegnete ich einer Kollegin, die ganz gebannt in die Büsche gestarrt hat. Als ich gerade zu einem „Hello Penny!“ angehoben habe, brachte sie mich zum Schweigen und meinte nur: „There is a red-belly black in the bushes!“. Von dieser Worten konnte ich mir zwei Dinge erschließen: 1.) Da ist eine Schlange im Busch und 2.) Ich sollte das mal melden gehen. Trotz der Gefahr, die von so einer Schlange ausgehen kann, war ich einfach nur furchtbar neugierig und wollte sie gern sehen. Das Ende des Liedes war aber, dass die Schlange sich verkrochen hat, sobald die Schlangenfänger da waren und man sie an diesem Tag einfach nicht mehr zu Gesicht bekommen hat.
Die red-belly black ist eine giftige Schlange, die vor Menschen davonläuft und die noch viel giftigere brown snake tötet. Diese wiederum jagt Menschen hinterher, sobald sie die Vibrationen unserer Schritte wahrnimmt. Fazit: Lass die red-belly leben, damit sie die brown snake tötet.
Nichtsdestotrotz wurde die red-belly black snake vergangene Woche nochmals gesichtet und letztlich mit einem Hammer brutal von meinen männlichen Gappy-Kollegen erschlagen, nachdem die Ehefrau meines Chefs schon einige Male mit ihrem riesigen Jeep darüber gefahren ist.

Andrew, der Ire in unserer Runde, hat an diesem Tag schon ein geflohenes Pferd 5km um die Schule gejagt. Als wir gerade unsere Mittagspause hatten und gelangweilt im Office einen Ball über den Tisch gerollt haben, galoppierte es plötzlich vorm Fenster entlang, gefolgt vom Chef. Ein Anblick, der mich doch aufmerksam gemacht hatte und Andrew schaltete so schnell, dass er seinen Keks zur Seite warf und nach draußen, dem Pferd hinterher, stürmte.

Diese Woche war eine besondere für alle Zwölftklässler hier – die sogenannte Valedictory Woche. Am Mittwoch haben sie ihre finalen Examen geschrieben und dann am Freitag ihren Abschluss gefeiert. Bei der großen Schulversammlung am Morgen wurden alle Absolventen ausgezeichnet und von der gesamten Schulgemeinschaft verabschiedet. Abends haben sie dann noch ein riesiges Abendessen inklusive Eltern und wichtigen Vertretern der Schule genossen.
Vorher allerdings haben sich alle zur Schule gehörigen Personen beim „Speech Day“ eingefunden. Das ist eine Art Jahresabschluss, beim dem alle Auszeichnungen vergeben werden und der Schulleiter eine ewig-lange Rede hält (Dieses Jahr ging sie 27 Minuten und war so stock-langweilig, das war schon nicht mehr lustig.). Begleitet wurde das ganze von Chor und der Dudelsack-Band und einem Auftritt zweier Schauspiel-Schüler. Alles in allem dauerte das Ganze 135 Minuten, doch der beste Part kam erst anschließend.

Da ja die große Dining Hall, die auf dem Schulgelände ist und in der die männlichen Internatsschüler normalerweise essen, von den Abschlussschülern belegt war, mussten die Jungs hier im Mädcheninternat essen.
Man möchte ja meinen, dass man daraus ein nettes Abendessen für alle Internatsschüler machen könnte, aber nein:
Direkt nach dem Speech Day mussten alle Mädchen sofort in den Bus steigen und wir wurden zurück ins Internat gefahren. Alles sollten sofort zum Abendessen und sich damit auch noch beeilen. Innerhalb von 15 Minuten waren sie alle abgefertigt und wurden aufgefordert, sofort ins Haus zu gehen und drinnen zu bleiben, während die Jungs da sind. Mir war das relativ egal, ich habe gemütlich gegessen und das Geschehen mit etwas skeptische Miene beobachtet. Als nun alle Jungs in zum Essen strömten, habe auch ich mich verzogen und wollte zurück zur Wohnung laufen – kam aber nicht mal zur Tür rein! Ohne Mist, da haben die Betreuerinnen hier die Mädchen doch tatsächlich im Haus eingesperrt! Eva nennt es nur „Geschlechtertrennung auf Australisch“. Und ich finde es einfach nur albern und lächerlich. Aber natürlich hat das Eingesperrt-werden bei den Mädchen einen Effekt hervorgerufen: Sie haben sich schreiend und in Unterwäsche aus den Fenstern gehangen, als die Jungs zurück zum Bus gelaufen sind – das haben die Betreuerinnen nun davon. Hätten sie einfach alle zusammen gegessen, hätte sich sicher niemand ausgezogen, sondern nur unterhalten...

Und wenn ich nun einmal dabei bin, euch von Kuriositäten zu erzählen, kann ich noch etwas berichten:
Man möchte ja meinen, dass man in Australien sehr aufs Wassersparen aus ist, vor allem jetzt, da es auf den Sommer zu geht, der sich ja schon als sehr heiß ankündigt. Wenn es nun also draußen regnet (sowohl letzten Samstag, als auch dieses komplette Wochenende), freut man sich, dass man die wertvollen Blumen mal nicht aus der Leitung wässern muss. Aber nein, die Chefin des Internats stellt jeden Tag die gefühlten 100 Sprinkler an und stellt sie natürlich auch nicht aus, wenn es wie aus Eimern schüttet. Ach ja, und anstatt die Büsche, wässern diese hier Fenster und Wege und sogar die Eingangstür zu unserer Wohnung – sehr effektiv und Wasser-sparend.

 So meine Lieben, bald ist Weihnachtszeit. Dieses Jahr wird das für mich wohl ein wenig seltsam, aber das gehört zu der Erfahrung Australien dazu. Bis bald, liebe Grüße, Lauri


Freitag, 2. November 2012

Die Zeit verfliegt schnell...Luci und das Rodeo

Hallo ihr Lieben, es gibt mal wieder einen neuen Bericht aus der Ferne:

Heute Morgen habe ich meinen kleinen Bruder wieder am Flughafen in Brisbane abgesetzt, nachdem wir nun 11 schöne Tage miteinander verbringen konnten. Also fange ich mal ganz von vorn an – letzte Woche Montag, als ich ihn genau dort abgeholt habe.

Schon seit einer geraumen Zeit stand fest, dass ich nach Ayer´s Rock fliegen werde und als eine kleine Überraschung hat meine Familie sich gedacht, schickt sie mir anschließend meinen kleinen Bruder über die Herbstferien hierher. Alles war genau so abgestimmt, dass wir circa zur selben Zeit am Flughafen ankommen. Bedingt durch schlechtes Wetter und daraus resultierenden Verspätungen musste ich mich sehr beeilen vom nationalen zum internationalen Terminal zu gelangen und nach 60 nervenaufreibenden Minuten des Wartens konnte ich Luci dann freudestrahlend in die Arme fallen. Zwischenzeitlich hatte ich sogar schon befürchtet, dass er nicht durch die Einreisekontrolle gelassen worden ist!

Gemeinsam mit Lisa (mit der ich ja in Ayer´s Rock war) und Christoph, einem Freund von meiner Schule in Dresden, der gerade ein Work&Travel Jahr in Australien macht, sind wir dann am späten Abend nach Warwick gefahren. Die Jungs durften bei meinen Gappy-Kollegen im Haus übernachten und haben es sich dort die letzten Tage gemütlich gemacht.
Tagsüber haben sie Erkundungstouren durch Warwick unternommen und Ecken entdeckt, die ich in meinen nunmehr fast 4 Monaten sicher selber noch nicht mal gesehen habe.

An den Nachmittagen nach der Arbeit haben wir uns getroffen und in der Stadt einen Kaffee getrunken und einfach ein wenig gequatscht. Letzten Donnerstag habe ich dann Eva, Lucas und Christoph ins Auto gepackt und wir sind zusammen ein wenig auf den Nebenstraßen gefahren, weil ich ihnen unbedingt wild-lebende Kängurus zeigen wollte. Fündig sind wir dann bei Leslie Dam, einem Damm 10km außerhalb von Warwick, geworden, wo wir eine ganze Gruppe von ihnen gesehen haben. Weil ich ja arbeiten musste, konnte ich meinen Bruder nicht allzu viel zeigen, aber ich hoffe, er hat es trotzdem genossen.

Letztes Wochenende fand hier in Warwick das jährliche Rodeo statt. Warwick Rodeo ist das bekannteste (und für manche auch größte) Rodeo in ganz Australien und erstreckt sich über eine ganze Woche. Die Leute treten dort in den unterschiedlichsten Disziplinen an, reiten auf wilden Pferden und Bullen oder fangen kleine Kälber mit einer Schlinge ein, während sie reiten. Kurzum, es ist einfach Wahnsinn. Eine meiner Kolleginnen hat mir einen Job beim Rodeo vermittelt, weshalb ich das ganze Wochenende kostenlos auf das Gelände gekommen bin, nur indem ich für 4 Stunden Sandwiches geschmiert habe (Mit dem Resultat, dass ich in den nächsten Wochen auf keinen Fall ein weiteres essen werde!).
Nichtsdestotrotz, den Rest des Wochenendes habe ich mit meinem kleinen Brüderchen verbracht. Freitag Abend hatten wir viel Zeit zum Quatschen und sind gemeinsam auf einer Jahrmarktsattraktion gefahren, die in Deutschland definitiv illegal wäre. Vielleicht kennen einige von euch die sogenannten „Breakdance“ auf dem Rummel – es war so ein Ding, aber noch viel, viel schneller und wilder, sodass ich zeitweise sogar Angst hatte, gleich raus zu fallen. Bis heute kann ich den riesigen blauen Fleck auf meinem Oberschenkel sehen. Auf dem Rodeo habe ich mir einen echten Cowgirl Gürtel anfertigen lassen und die Woche davor habe ich mir ein ordentliches Shirt gekauft - das Outfit war perfekt! Auf dem Foto sieht man Andrew, Daniel (unseren neuesten Gappy) und mich in typisch australischen Rodeo-dress.

Am Samstag Morgen hat Eva uns dann ein riesiges Frühstück serviert und wir sind alle gemeinsam zum Park gelaufen, wo ein großer Markt aufgebaut war, auf dem es hauptsächlich Schnick-Schnack und Süßigkeiten gab. Auch die Schule, in der ich arbeite, hatte einen Stand, an dem sie Geld für einen Trip nach Frankreich im April gesammelt haben. Einfach weil ich es so gerne esse, habe ich eine Packung „Rocky Road“ gekauft – Schokolade mit Gummibären und Marshmallows.
Danach haben wir uns auch noch die Parade auf der Hauptstraße angeschaut, bei der die lokalen Geschäfte und Institutionen sich vorstellen und die einfach sehr schön anzuschauen war. Dort habe ich auch festgestellt, wie viele Leute aus der Umgebung ich nach nun fast 4 Monaten schon kenne!
Am Abend haben wir dann die Bar beim Rodeo ausgetestet und das schärfste an der Sache war, dass die Bestimmungen für den Alkoholausschank hier so streng sind, dass niemand unter 18 in den Bereich darf. Mein Bruder wird ja aber erst nächste Woche 18 und wie durch ein Wunder hat er trotzdem ein Bändchen bekommen und wir konnten alle zusammen feiern.
Den Sonntag haben wir dann ganz gemütlich verbracht, waren einkaufen und haben anschließend alle zusammen einen Cheesecake gebacken – sehr lecker.
Alles in allem war es ein sehr schönes Wochenende und wir hatten eine Menge Spaß.

Bevor mein Brüderchen zurück nach Deutschland gehen durfte, musste er natürlich noch Känguru-Fleisch ausprobieren. Um ehrlich zu sein, es riecht eklig und sieht auch nicht sonderlich appetitlich aus, ist aber eigentlich sehr lecker. So haben wir also einen kleinen Grill-Abend im Gappy-house organisiert und das war seit Langem eines der schönsten Dinge, die wir Gappies zusammen gemacht haben.

Damit Luci nun aber doch noch wenigstens ein bisschen etwas von Australien sieht und hat, habe ich mir zwei Tage frei genommen und wir sind gemeinsam mit Eva und Christoph an die Gold Coast nach Surfers Paradise gefahren. Auf dem Weg dort hin, sind wir noch im Lone Pine Koala Sanctuary vorbei. Das war mal eine Koala-Auffangstation – ein Ort, wo die kranken Tiere gepflegt und aufgepäppelt wurden, ist heute aber ein kompletter, kleiner Tierpark. Das Besondere daran ist, dass du einen Koala auf dem Arm tragen und die Kängurus füttern darfst - ein unvergessliches Erlebnis! Der Koala, den ich halten durfte, heißt Barnaby und war so unglaublich lieb und hat für das Foto sogar gelächelt. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass mir die männlichen Kängurus reichlich Angst gemacht haben – die waren so gierig und haben um das Futter gekämpft, dass mich eines sogar gekratzt hat.

An der Gold Coast haben wir uns in ein kleiner Motel eingemietet, vor dessen Tür gerade gebaut wurde, sodass ich mit dem riesigen Falcon über den Fußweg zum Parkplatz fahren musste, der sich dann auch noch als winzig erwiesen hat, aber: Situation gemeistert, keine Kratzer und perfekt geparkt. Den Nachmittag haben wir für einen schönen Spaziergang am Strand und eine kurze Abkühlung im Pazifik genutzt.Für den besonderen Anlass haben wir uns am Abend sogar ein Essen inklusive tollem Cocktail im Hard Rock Cafe´in Surfers geleistet.
Weil wir meinen Kleinen ja heute schon wieder zum Flughafen bringen mussten, sind wir dann morgens gleich zurück nach Brisbane gefahren. Eva hat sich einen neuen Koffer gekauft, während wir Luci und seinen Koffer eingecheckt haben.

Der Abschied viel mir sehr, sehr schwer. Es ist schwer, von zu Hause weg zu sein. Ich bin es gewohnt, meine Lieben um mich zu haben und jetzt sind sie alle so weit von mir weg – das ist nicht einfach. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, Lucas für ein paar schöne Tage bei mir zu haben und freue mich nun auf Weihnachten, wenn ich das schönste Geschenk auf der Welt bekommen werde...

Oh, und es gibt noch mehr zu berichten: Meine Rückflugdaten stehen fest!
Es ist ein tolles Gefühl, zu wissen, wann ich wieder nach Hause kommen werde – mein Handy zählt die Tage.

Die letzten drei Wochen waren für mich nicht nur sehr spannend und ereignisreich, sondern auch anstrengend und auslaugend, weshalb ich mich nun in mein Bettchen legen und von Weihnachten träumen werden.

Macht es gut, ihr Lieben, viele herzliche Grüße aus Down Under