Hallo, alle miteinander!
Liebste Grüße aus dem
immer noch sonnigen Australien. Es wird mal wieder Zeit für einen
neuen Blogeintrag und den vergangenen Tagen habe ich auch wieder
etwas sehr interessantes erlebt.
Alles in seiner
Reihenfolge:
Okay, ich gebe es zu:
Manchmal bin ich einfach nur etwas verpeilt – wie letzte Woche.
Ich habe euch ja schon
erzählt, dass ich jetzt regelmäßig im öffentlichen Fitness Centre
trainiere (hauptsächlich um meine Zeit zu vertreiben, glaube ich)
und mein eigenes Work-out Programm habe. Nach 1,5 Monaten wurde es
jetzt allerdings Zeit dieses mal wieder zu verändern. Also habe ich
am Mittwoch einen Termin mit meinem neuen Trainer vereinbart – für
Freitag Morgen 7 Uhr! In der Retroperspektive muss ich allerdings
gestehen, dass das gar keine SO schlechte Idee war. Dadurch, dass ich
zeitig aufgestanden bin, habe ich an diesem Tag echt eine Menge schon
vor der Arbeit geschafft. Ich war zum Beispiel direkt nach der Stunde
gleich noch einkaufen. Oh, und das neue Programm ist zwar total
genial, aber als ich es Sonntag dann gleich ausprobiert habe, wäre
ich fast gestorben, so anstrengend ist es. Nichtsdestotrotz, Übung
macht den Meister! Außerdem tut dieses Work-out meinem kaputten Knie
sehr gut, es wird gestärkt und ich habe kaum noch Schmerzen oder
Beschwerden bei alltäglichen Dingen.
Und da das alles so gut
geklappt hat, bin ich natürlich diese Woche gleich wieder Freitag
früh zu einem Work-out gegangen. Resultat: Ich werde immer
selbstbewusster und natürlich auch fitter – der Sommer in
Deutschland kann kommen!
Haha, es ist unglaublich,
aber nun sind schon ¾ meiner Zeit hier in Australien vorbei! Bald
schon mache ich mich auf dem Weg zurück nach Dresden und dort wird
der Sommer sein, wie hier in Australien der Winter ist, wenn ich
gehe. Und das Beste: Ich bin braungebrannt und durchtrainiert – was
kann man mehr wollen?!
Da es jetzt schon weniger
als 100 Tage sind, habe ich mir ein Maßband zugelegt, an dem ich
jeden Tag einen Zentimeter abschneiden darf:
Vergangene Woche hat es
endlich (und entgültig) aufgehört zu regnen! Das bedeutet, die
Sonne und der blaue, australische Himmel sind wieder zu sehen, die
Laune steigt und ich musste die letzten beiden Samstage damit
verbringen, die Mädchen beim Netball zu beaufsichtigen. Eigentlich
sollte die Saison schon vor einigen Wochen starten, aber da man
dieses Spiel draußen spielt und die Plätze ständig nass waren,
wurde es immer wieder aufgeschoben.
Netball ist sozusagen die
weibliche Variante von Basketball. Es ist ein mehr oder weniger
kontaktloser Sport, da man von der Person mit dem Ball mindestens
einen Meter Abstand haben muss. Der Schwierigkeitsgrad des Spieles
ist jedoch recht hoch, da man, sobald man den Ball in den Händen
hält, keinen Schritt machen darf und den Ball nach spätestens 3
Sekunden zum nächsten Spieler gepasst haben muss.
Gestern hatten wir eine
Menge Spaß beim Netball, die Mädels haben gewonnen und da ich die
Verantwortungsperson war, haben sie mich angebettelt, dass wir auf
dem Heimweg bei McDonalds anhalten. Ich bin ja nicht kaltherzig und
wir sind hier schließlich in einer Demokratie; mehr oder weniger
einstimmig wurde entschieden, dass wir einen 20-minütigen Stopp
einlegen.
Es hat sich toll
angefühlt, dass alle, auch wenn sie ja nur wenig jünger sind, auf
mich gehört und sich ordentlich benommen haben. So macht mir der Job
hier wirklich viel Spaß.
Vergangenen Sonntag hatten
wir hier im Boarding House eine sehr interessante Aktion: die „Line
of Bras“ - Die BH-Leine
Das Ganze kam einer
nationalen Organisation für Brustkrebs zu Gute. Die Mädchen der
letzten Abschlussklasse haben letztes Jahr begonnen alte/nicht mehr
verwendete BHs zu sammeln, um diese aneinander zu reihen. Innerhalb
eines Jahres haben sich schätzungsweise 15 000 BHs zu einer Leine
von 5 Kilometern angesammelt. Letztes Wochenende wurde ein Teil davon
dann auf der Straße des Internats aufgehangen und zog einige
Schaulustige an. Auf die Idee sind die Leute heir gekommen, weil eine
Schule in Neuseeland vor einiger Zeit eine solche Aktion gestartet
hatte. Die 5 Kilometer des Internats wurden einer Frau gespendet, die
jetzt versucht mit einer 200 Kilometer-langen Leine den Weltrekord zu
brechen.
Das Event wurde mit dem
Besuch einer Krankenschwester, die auf Brustkrebspatienten
spezialisiert ist, verbunden. Sie hat uns allen erklärt, was
Brustkrebs ist, wie er ausgelöst und auch wie er frühzeitig erkannt
werden kann. Die Statistiken für Australien sind erschreckend: jeden
Tag erfahren 40 Frauen hier, dass sie an Brustkrebs leiden und ein
Mädchen aus neun wird in irgendeinem Alter mit der Krankheit
konfrontiert werden. Und was noch viel schockierender war: jeden
dritten Tag stellt man auch einem Mann die Diagnose Brustkrebs!
Nichtsdestotrotz, mit
frühzeitiger Entdeckung sind die Heilungschancen fantastisch. Es ist
allerdings ein sehr trauriges Thema. Die Krankenschwester hat uns
erzählt, dass ihre jüngste Patientin 15 Jahre alt ist und kaum
Hoffnung hat.
Jetzt jedenfalls sind sich
alle hier der Gefahren bewusst und kennen die Methoden der
Selbstüberprüfung.
Was ich in meinem letzten
Eintrag vergessen hatte zu erwähnen, sind all die Fledermäuse, die
wegen des schlechten Wetters aus Nord-Queensland und New South Wales
nach Warwick gekommen sind. Mal ganz abgesehen davon, dass sie ein
wenig gruselig aussehen und die Bäume, auf denen sie zu Hunderten
nisten, brechen, tragen sie eine Krankheit in sich. Diese ist vor
allem für Tiere sehr gefährlich, kann aber auch schlimmen Schaden
am Menschen anrichten.
Anbei seht ihr ein Foto
von ihrem allabendlichen Zug gen Süden (sie kommen gegen 5 Uhr
morgens wieder).:
Am Donnerstag hatte ich
eine Begegnung der besonderen Art: eine kleine Schildkröte ist über
das Schulgelände gelaufen. Süßes kleines Kerlen, aber sehr bissig:
So, ihr Lieben, in
Australien hat der Herbst zwar offiziell am 1.März begonnen,
allerdings kann man davon wettertechnisch nichts spüren: Die
Temperaturen sind wunderbar warm (auch nachts noch 25°C!) und die
Sonne brennt auf uns herunter. Das heißt für mich, dass ich nach
dem Mittagessen wohl eine Runde in den Pool hüpfe.
Ich wünsche allen ein
schönes Osterfest! Der nächste Eintrag folgt dann sicher nach
meinem Urlaub mit Mama und Willi, die schon in weniger als einer
Woche hier sein werden.
Hier noch ein Foto von
meinem Peter Rabbit Osterhasen, den mir ein Junge aus der zweiten
Klasse am Donnerstag geschenkt hat:
Bis bald! Lauri